Jeder Hund hat Schuppen, das ist zu Beginn die wichtigste Tatsache bei diesem Thema. Vermehrt werden wir gefragt, was man gegen Schuppen beim Hund machen kann, daher möchten wir hier mal einige Infos darüber zusammenfassen.
Die Hautzellen haben eine kurze Lebensdauer. Ca. alle 3-4 Wochen wird die Hautschicht erneuert und der Körper entledigt sich der alten Zellen. Die einzelnen Hautzellen sind nur unter dem Mikroskop zu erkennen. Nur viele einzelne Zellen, welche aneinander gereiht kleben, können wir mit unseren Augen erkennen und diese gelösten, geklebten Zellen nennen wir Schuppen.
Ursachen für Schuppen gibt es jede Menge, wie zum Beispiel:
- trockene Luft
- zu hohe Temperaturen und starke UV Einstrahlung
- zu viel Baden, unter anderem auch mit den falschen Produkten
- Krankheit & Allergien
- Hormonstörungen
- Als Stresssymptom
- falsche oder unausgewogene Ernährung
Wenige Schuppen sind noch lange kein Grund zur Sorge. Tritt das Schuppen jedoch regelmäßig oder in starker Version auf, kann dies ein deutliches Anzeichen dafür sein, dass etwas mit Ihrem Liebling nicht stimmt. In diesem Fall sollten Sie ihr Tier genau beobachten und gegebenenfalls Ihren Tierarzt kontaktieren.
In den meisten Fällen sind Schuppen nicht beunruhigend. Hochwertige Fettsäuren und Vitamin B helfen in der Regel schon aus, um eine schnelle und deutliche Besserung zu erzielen.
Ebenso ist regelmäßiges Bürsten ein wichtiger Bestandteil der Hautregeneration. Nicht nur das abgestorbene Haar wird entfernt, auch die Haut wird durch die Massage des Bürstens stärker durchblutet.
Unausgewogene Ernährung
Besonders nach einem Futterwechsel, während dem Wachstum oder der Trächtigkeit kann es schnell zu einem Nährstoffmangel kommen. Schuppen sind hierfür das erste sichtbare Anzeichen. Dies lässt sich sehr leicht beheben und man kann dem Hund ganz einfach, auf natürlichem Wege, wieder die fehlenden Nährstoffe zuführen. Am besten eignen sich Ergänzungsmittel mit einem hohen Anteil an Mineralstoffen und Vitamin B (z.B. Bierhefe als Vitamin B Lieferant). Auch mit hochwertigen Fettsäuren (z.B. Lachsöl) lässt sich das Hautbild wieder verbessern.
Flöhe, Würmer und Co.
Parasiten können dem Hautbild Ihres Hundes schwer zusetzen. Bei Wurmbefall wird das Fell gerne mal stumpf, die Haut trocknet schnell aus und wird schuppig. Bei einem Befall von Milben oder Flöhen ist es meist nur eine bestimmte Stelle am Körper, die außergewöhnlich stark befallen ist. Meist ist auch ein starker Juckreiz an diesen Stellen zu erkennen. Wenden Sie sich bei einem Parasitenbefall Ihres Lieblings bitte an den Tierarzt Ihres Vertrauens.
Allergien
Schuppen können ein Anzeichen einer Allergie sein. Hunde reagieren besonders oft auf Rindfleisch, Getreide, Pollen, Gräser oder auch Hausstaubmilben. Die Haut ist als das größte Organ des Körpers dann am stärksten betroffen und Ihr Liebling leidet an einem sehr starken Juckreiz. Ebenso können Rötungen und Ekzeme sichtbar werden. Viele Hunde reagieren dann mit chronischen Entzündungen in den Ohren, die meist auf eine zu trockene Hautflora zurück zu führen ist. In diesem Falle empfiehlt sich eine sofortige Umstellung des Futters auf eine Proteinquelle, die Ihrem Hund bekommt (z.B. Pferd, Wild, Ziege, Strauß). Vermeiden Sie zudem jegliche Form von Getreide (Achtung: Auch Reis ist Getreide).
Hormone
Hunde mit Schilddrüsenunterfunktionen haben fast alle ein deutlich stumpfes, schütteres und schuppendes Fell. Hormone beeinflussen alle Körperfunktionen und somit auch das Hautbild. Hunde, welche am Cushing Syndrom leiden, haben ebenfalls ein sichtbar schlechtes Hautbild. Erkrankungen durch Hormonstörungen sollten unbedingt rasch von einem Tierarzt behandelt werden. Manche kastrierte Hunde benötigen im Alter übrigens höhere Einheiten an Omega3 Fettsäuren im Körper.
Angeborene Erkrankungen
Als eine angeborene Hautkrankheit gilt die idiopathische Seborrhoe. Sie tritt bei bestimmten Rassen gehäufter auf, als bei anderen. Zwei typisch betroffene Rassen sind hierbei der Cocker Spaniel und West Highland White Terrier. Bei dieser Erbkrankheit ist die Talgproduktion gesteigert, daher haben diese Hunde oftmals ein fettiges Fellkleid, fettige oder ölige Schuppen. Dies ist der ideale Nährboden für Bakterien & Pilze. Diese angeborene Krankheit ist leider nicht heilbar, kann aber mit den richtigen Shampoos und Nahrungsergänzungen gut behandelt werden.
Stresssymptom
Viele Hunde kommen mit Stress nicht zurecht. Hier dürfen wir aber nicht den uns bekannten Stress als Vergleich nehmen. Für einen Hund ist schon die kleinste Kleinigkeit eine stressige Situation. Ja selbst Spielen ist Stress, jedoch in der Regel ein positiver Stress. Einige Hunde zeigen in ihrem Verhalten oder mit ihren Körperfunktionen, dass es ihnen zu viel ist. Darunter zählt auch starkes Schuppen in manchen Situationen. Hier wird alles, was möglich ist, abgestoßen und so sind viele kleine Schuppen binnen kurzer Zeit am ganzen Hund zu erkennen (dies kann bereits innerhalb von 10 Minuten erkennbar sein). Diese Schuppen sind in keinster Weise bedenklich für den Körper, jedoch ein gut und deutlich erkennbares Zeichen, als Besitzer zu handeln. In diesem Falle raten wir Ihren, den Hund möglichst stressfrei aus der, für ihn, stressigen Situation zu bringen und gegebenenfalls auch mit einem Trainer zu arbeiten.
Fazit: Schuppen gehören zum Hund, wie sein Fell. Nicht immer sind sie bedenklich, aber auch nicht immer unbedenklich. Beobachten Sie Ihren Liebling und wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren Tierarzt.